Tilda steht am Ende ihres Mathematikstudiums, sie könnte, wenn sie wollte, eine Promotionsstelle in Berlin annehmen. Käme ihr da nicht ihr Leben dazwischen – ihre alkoholkranke Mutter und ihre kleine, zehnjährige Schwester Ida, die sie beide auf keinen Fall alleine zurück lassen möchte, kann und will. So arbeitet sie neben dem Studium in einem Supermarkt, geht so oft es geht schwimmen, um Klarheit im Kopf zu bekommen und trifft ausgerechnet dort auf Viktor, den großen Bruder eines früheren Freundes. – Diese kurze Zusammenfassung wird der Geschichte um die beiden Schwestern eigentlich gar nicht gerecht, die Art, wie alles beschrieben wird, ist sehr intensiv und man kann sich der Story nur sehr schlecht entziehen.

„Die Gewissheit, dass ich vieles verlieren kann, einen Vater, eine Mutter, eine normale Kindheit, dass nichts sicher und beständig ist, dass aber Bücher trotz allem bleiben, dass mir niemand diese Geschichten, diese Welten wegnehmen kann, in die ich zu flüchten vermag, beruhigte mich und machte mich unverwundbar.“

Jaaaaa, wie immer too late to the party, aber nicht minder beeindruckt von diesem großen Buch. Tilda mochte ich auf Anhieb, die Geschichte um sie und Ida hab ich ziemlich schnell verschlungen, und ich hab die ganze Zeit das Gefühl gehabt wirklich dabei zu sein und nicht nur mit zu lesen. Habe mich auch ein Stückweit in Viktor verliebt, war auch genervt von den Freunden, die schon längst aus dem kleinen Dorf weggezogen sind und wollte Ida immerzu mitbeschützen. Bin großer Ida-Fan, für mich ja die eigentliche Heldin dieses Buches.


Hinterlasse einen Kommentar