10 Jahre später, Tilda wohnt schon lange nicht mehr bei Ida und ihrer Mutter und hat längst mit Viktor ihre eigene Familie gegründet und wohnt nun in Hamburg. Als die Mutter stirbt ist Ida alleine und beschließt, dass sie weg muss. Egal wohin, nur nicht zu Tilda, mit der spricht sie nämlich nicht mehr. Sie landet schließlich, eher zufällig, auf Rügen, bei Knut und Marianne, die sie, ohne lange nachzudenken, aufnehmen. Dann lernt sie Leif kennen. Den Jungen, der sich um seinen demenzkranken Opa kümmert, der als DJ deutschlandweit gefeiert wird und der im Moment eine Pause einlegt, vom Leben, von allem.
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Wir sitzen im Zug nach Prag, „Windstärke 17“ ist mein Urlaubsbuch, und auf den ersten Seiten lese ich, dass Ida mit ihrer Freundin Samara in Prag war, damals, bevor sie ihre Mutter fand. Und dass sie dann mit Marianne das Stück „Moldau“ anhört, einmal von Bedrich Smetana, einmal von Christian Löffler. Da war mir klar das passt. Das Buch und die Musik haben mich eine Woche durch Prag begleitet und ich hab immer wieder gedacht „Danke liebe Caro Wahl, was ein Glück.“
Ich hab mich so sehr gefreut, dass Ida ihre eigene Geschichte bekommen hat, ich mochte sie ja schon im ersten Band sehr und hab hier auch wieder so oft mit ihr mitgelitten. Caro Wahl schafft es auch hier wieder einen ganz besonderen Ton zu treffen, den ich beim letzten Mal schon so gut fand.
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„Was mache ich hier eigentlich? Ich dachte, wenn ich weit weg bin, dann sind die Gedanken leiser. Aber sie sind laut, und sie tun weh.“
„Ich weiß nicht, was ich machen soll. Rausgehen, rennen, schwimmen. Hier drinnen ist es mir zu laut, zu gefährlich, die Gedanken zerschneiden mein Inneres messerscharf zu ungleich großen Gulaschklumpen.“
„Knut weiß alles. … Knut weiß wirklich alles. … Knutipedia.“
