Yes! Endlich mal eine Story über Mitvierziger*innen und all die Gedanken, Zweifel und Umbrüche, die in dieser Lebensphase dazugehören. Ich habe es sooo gefeiert und mich selten in einem Buch so verstanden gefühlt – vor allem, wenn man selbst irgendwo zwischen gefestigtem Leben und der Sehnsucht nach Veränderung steckt.

Im Mittelpunkt stehen drei Frauen, die jede auf ihre eigene Weise nach Orientierung suchen: Grit fliegt aus ihrer WG und möchte lieber einen verwilderten Schrebergarten aufmöbeln – weil sie partout nicht zu ihrem Freund ziehen möchte. Charly, eine nicht ganz so erfolgreiche Schauspielerin, entdeckt, dass sie schwanger ist, weiß aber nicht, welcher ihrer drei „Freunde“ der Vater sein könnte. Und Kessie zieht vorübergehend zurück zu ihrer Mutter, die bald ins Pflegeheim muss – ein Schritt, der alte Konflikte aufwirft und Erinnerungen aufleben lässt, sie trifft zuhause auf ihre alte Jugendliebe. Alle drei Frauen stehen vor einer Entscheidung, die ihr bisheriges Leben komplett umkrempeln könnte.

Trotz all ihrer Krisen und Zweifel stehen sich die drei bedingungslos bei. Ohne Wertung, ohne Vorurteile – einfach mit dieser Art von Freundschaft, die ehrlich, chaotisch und immer verlässlich ist. Freunde sind eben auch Familie, nur selbstausgesucht. Stefanie de Velasco fängt diese Lebensphase mit so viel Wärme, Humor und Wahrhaftigkeit ein, dass man sich oft selbst in den Gedanken und Gesprächen der Figuren wiederfindet. Besonders gut fand ich auch die Chatgruppe der Freundinnen, DOGVILLE. Und am Ende vielleicht noch eine weitere.

Ein Buch, das zum Lachen, Nachdenken und manchmal auch zum Innehalten bringt – und das man natürlich auch lesen kann, wenn man nicht Mitte 40 ist. Sach ich ma so.


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