Manche Bücher liest man, klappt sie zu und denkt sich: “Ja, okay, nett.” Und dann gibt’s aber Bücher wie “Nach uns der Himmel”, die einen noch lange beschäftigen, weil sie auf eine seltsame, wunderschöne und gleichzeitig verstörende Art nachhallen.

Kurz zum Inhalt: Acht Menschen stranden nach einem ziemlich turbulenten Flug auf einer scheinbar perfekten Mittelmeerinsel. Mit dabei sind Sara und Marc, die mit ihrem schwer kranken Sohn Vincent versuchen, ein bisschen Normalität zu finden. Dann gibt’s noch Heidi, eine erfolgreiche Unternehmerin, und zwei befreundete Paare – Claudius, Elisabeth, Annike und Benedikt. Alles wirkt anfangs wie ein entspannter Urlaub, aber ziemlich schnell wird klar, dass hier etwas nicht stimmt. Die Inselbewohner*innen verhalten sich merkwürdig, es gibt kaum andere Tourist*innen, und die Umgebung verändert sich auf eine ganz unheimliche Weise. Nach und nach wird klar: Das hier ist kein normaler Ort. Es fühlt sich an wie eine Zwischenwelt – ein letzter Stopp, bevor alles auseinanderbricht.

Was dieses Buch so besonders macht, ist die Atmosphäre. Simone Buchholz schreibt auf eine Art, die einen sofort packt – direkt, poetisch und manchmal fast roh. Man spürt die Hitze der Insel (kein Scherz!), die Unsicherheit der Figuren und diese ständige Frage, was hier eigentlich wirklich passiert. Die Mischung aus Realität und Magie funktioniert perfekt und macht die Geschichte gleichzeitig rätselhaft und emotional.

Die Charaktere sind vielschichtig und echt – nicht immer sympathisch (Claudius, Alter Falter!), aber genau deshalb glaubwürdig. Man leidet mit ihnen, freut sich mit ihnen und hat manchmal das Gefühl, selbst auf dieser Insel festzustecken.

“Nach uns der Himmel” ist kein Buch, das man einfach so wegliest. Es fordert, regt zum Nachdenken an und bleibt. Dafür liebe ich Simone Buchholz einfach so sehr. Wer Lust auf eine besondere, atmosphärische Geschichte hat, die zwischen Leben und Tod schwebt, sollte es unbedingt lesen.


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