In einem kleinen Café irgendwo in Japan kann man für 4 Minuten und 33 Sekunden in die Vergangenheit reisen – nicht, um sie zu ändern, sondern um Frieden mit ihr zu schließen. Verschiedene Gäste nehmen dieses Angebot an und stellen sich ihren verpassten Chancen und ungelösten Gefühlen. Ein stilles, warmherziges Buch über Reue, Abschied und die Kunst des Loslassens.

Ich trinke eigentlich gar nicht so gerne Kaffee, aber dieses Buch hat mir trotzdem gezeigt, dass dieses Getränk eine fast magische Bedeutung haben kann. Die Vorstellung, für genau 4 Minuten und 33 Sekunden in die Vergangenheit reisen zu können – nicht, um etwas zu ändern, sondern um Frieden mit ihr zu schließen – fand ich wunderschön.

Besonders berührt hat mich die Geschichte von Kobayashi, der jahrelang bereut, seiner Frau keine Blumen geschenkt zu haben. Sein kurzer Ausflug in die Vergangenheit bringt ihm keine neue Zukunft, aber einen versöhnlichen Abschluss. Und genau darum geht es in diesem Buch: Nicht um zweite Chancen im klassischen Sinne, sondern um die Möglichkeit, sich selbst und der eigenen Geschichte mit mehr Verständnis zu begegnen.

Jede Geschichte im Buch zeigt, dass jeder Mensch sein Päckchen zu tragen hat. Es geht nicht um große, dramatische Ereignisse, sondern um kleine, zutiefst menschliche Momente von Reue, verpassten Gelegenheiten und stillen Abschieden. Und genau das macht das Buch so besonders: Es liest sich ruhig, fast meditativ – und hinterlässt ein Gefühl der Versöhnung mit dem, was war.


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